Über das Schreiben schreiben

Als ich mir vorgenommen hatte diese Seite zu erstellen, hatte ich eine bestimmte Motivation: Ich wollte darüber schreiben, dass ich nicht schreibe.

Vielleicht hatte ich verzweifelt nach einem Outlet gesucht für all die Worte, die nicht in anderer Form herauskommen wollten. Vielleicht hatte ich auch einfach nach einem Grund gesucht mir Visitenkarten drucken zu lassen und das geht ja schlecht ohne Website. [Anmerkung: Ironie] Vielleicht war ich aber auch einfach nur verzweifelt, mit meinen Worten nicht fähig zu sein, das zu schaffen, was ich unbedingt erschaffen wollte.

In den letzten zwei Jahren hatte ich mir jeweils das Ziel gefasst, ein Buch zu schreiben. Beide Male scheiterte ich. Ich hatte Ideen, die mich überzeugt hatten – das tun sie teilweise noch immer. Doch ich hatte nach 20.000 – 25.000 Worten nicht weitergemacht. Nicht, weil ich nicht wollte. Ich konnte nicht. Vielleicht sollte ich lieber sagen, ich wusste nicht wie. Es fehlte mir an so vielem. Und irgendwann war so viel Zeit vergangen, in der ich mir den Kopf zerbrochen hatte, wie ich denn nun weitermachen sollte, dass ich den Bezug zu der Geschichte verloren hatte. Jedes Mal, wenn ich mich wieder hingesetzt hatte, um zu Schreiben, musste ich mir erst einmal alles durchlesen, um zu wissen wo ich stehengeblieben war. Dieser Strudel nahm mir jegliche Lust am Schreiben.

Diese Frustration führte zu dem Wunsch, darüber zu schreiben. Ich wollte darüber schreiben, dass ich nicht schreibe. Dieser widersprüchliche Gedanke loderte in meinem Kopf wie ein kleines Feuer. Ich wollte mein kleines Dilemma teilen.

Auf der Suche nach dem Grund für meine Schreiblosigkeit wurde mir schnell klar, was mein Problem war. Ich hatte so lange mit dem Gedanken gespielt, ein Buch schreiben zu wollen, dass ich Angst bekam, zu versagen. Und diese Angst, es nicht schaffen zu können, blockierte alles in mir – meine Fantasie, meine Ideen und schließlich meine Worte. Aus Angst hörte ich auf es zu versuchen. Damit einhergehend wuchs die Frustration darüber, dass ich nicht schaffte, was ich doch unbedingt erreichen wollte. Ich drehte mich also mit jedem vergehenden Tag nur weiter im Kreis und entfernte mich weiter von meiner angefangenen Geschichte. Bis ich sie irgendwann begrub.

Und so setzte ich mich eines Abends vor meinen Laptop und fing an, an der Seite zu basteln. Doch als sie mehr schlecht als recht online ging folgten keine Worte. Irgendwie kam es mir falsch vor, etwas zu schreiben, das nichts mit meiner erfundenen, fantastischen Welt zu tun hatte. Ich fühlte mich, als wollte ich mich selbst betrügen. Und doch sitze ich jetzt hier und schreibe.

Worauf ich hinauswill: Ich schreibe wieder, so richtig. Ich habe eine neue Idee, habe die wichtigsten Punkte ausgearbeitet und mit dem ersten Kapitel angefangen. Die Geschichte ist noch ganz frisch, ganz aufregend. Die Charaktere sind für mich noch Unbekannte und jede Zeile die ich schreibe ist wie eine weitere Schicht, die ich langsam von dem großen Ganzen aufdecke. Jetzt geht es darum, den Weg in diese neue, unbekannte Welt zu finden. Ich kann es kaum abwarten, die ersten Schritte zu gehen. Jeder Schritt bringt mich meinem Ziel näher – meine Geschichte niederschreiben und somit meine phantastischen Ideen in Worte zu verwandeln. Für mich.