• „Ich weiß noch nicht, was ich werden will, wenn ich mal groß bin“, sagte sie und blickte mit verwirrtem Blick auf ihre Zwanziger zurück.

    Ich habe neulich mit KollegInnen gesprochen, über Beruf und Alltag und all die kleinen Aktivitäten, die ich meine Hobbies nenne. Alle waren angetan von meinen vielen Projekten, fanden es “total spannend” und drückten gleichzeitig ihre Verwunderung aus. Ich sei doch eigentlich schon zu alt für einige der Tätigkeiten. Ich habe es weggelacht, fand den Kommentar ok. Nun, Tage später, ploppt diese Aussage in meinem Kopf wieder auf und ich komme ins grübeln. Das Alter ist nur eine Zahl, ja, ja. Aber irgendwie dann doch nicht.

    Als ich in meinen frühen Zwanzigern war, war alles Neu und Aufregend. Zwei größere Umzüge standen an, einer temporär, einer permanent – zumindest lebe ich immer noch hier. Der Einstieg ins Berufsleben stand bevor und an sich drehte sich alles darum, das wirkliche Erwachsenenleben kennenzulernen. Nicht nur die örtliche Umgebung war neu. Ich kannte niemanden, hatte keine Ahnung, was mir mein Studium in der Praxis bringen würde und war sowohl aufgeregt als auch eingeschüchtert. Doch wie wir alle schon recht früh lernen, Übung macht den Meister. Die eigenen Aufgabenbereiche machten von Tag zu Tag mehr Sinn und irgendwann war auch klar, was mir besonders viel Spaß macht. Ambitionen wuchsen in mir und der Drang, sich weiterzuentwickeln, dazuzulernen, für die Leistung belohnt zu werden, wurde stärker.

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  • Ein etwas anderes Wochenende, das sich nicht wie eines angefühlt hat –oder auch: Der Start meiner Coachingausbildung

    Mein erstes Modul der einjährigen Coachingausbildung ist absolviert, die Müdigkeit steckt mir in den Knochen und ich kann es kaum abwarten, eine Nacht darüber zu schlafen, ohne am nächsten Morgen wieder im Raum stehen zu müssen, bereit, noch mehr Input aufzunehmen.

    Ich fühle mich erschlagen, auf zwischenmenschlicher Ebene leergesaugt und es fällt mir schwer, die Augen offenzuhalten. Es ist aber noch zu früh um schlafen zu gehen. Das Wochenende muss noch ein paar Stunden bestehen, bevor die neue Woche beginnt. Eigentlich könnte ich jetzt ein richtiges Wochenende gebrauchen, mit viel Alltag, Normalität und Nichtstun. Doch das muss nun warten.

    Wenn ich über die vergangenen zwei Tage nachdenke wird mir klar, wie viel ich erlebt habe. Eine völlig neue Situation hatte auf mich gewartet, ganz weit weg von meinem normalen Leben. Ich wurde zurückversetzt in meine Schul-und Studienjahre. Das erste Mal die Mitschüler und Kommilitonen kennenlernen. Das Hoffen vorher, Anschluss zu finden. Aber auch das Bewusstsein darüber, wieder ganz viele Informationen vermittelt zu bekommen, mehrere Stunden zuzuhören und so viel wie möglich mitzunehmen. Es war viel. An allen Fronten.

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  • Über Freundschaften und Distanz, und die klitzekleinen Details dazwischen

    Beziehungen, Freundschaften, Liebschaften sind schon ein merkwürdiges Konstrukt. Ein Konstrukt basierend auf gegenseitiger Zuneigung, einer Verbindung zwischen einander. Und egal wie viele solche Konstrukte im eigenen Leben einen Platz eingenommen haben, sie unterscheiden sich alle von einander, sind individuell, bunt und nicht miteinander zu vergleichen. Unzählige Meinungen darüber wurden veröffentlicht und geteilt und jede einzelne Perspektive hat etwas Wahres an sich. Wie kann das sein, wenn die Ansichten doch so verschieden sind?

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