Seit meinem ersten Artikel, schreibe ich regelmäßig. Nicht täglich, aber so gut wie. Jedes Mal, wenn ich nach einer Schreibrunde mein Schreibprogramm schließe, bin ich überglücklich und motiviert, so bald wie möglich weiterzuschreiben. Und trotzdem ist es für mich am nächsten Morgen wieder eine riesige Herausforderung, weiterzuschreiben. Wieso?
Ich setze mir aktuell keine Schreibziele pro Tag, ohne läuft es besser und ich fühle mich nicht so unter Druck gesetzt. Es geht daher leider nur langsam voran, dafür aber stetig. Ein Kompromiss also? Obwohl ich mit meiner Geschichte stetig weiterkomme, bin ich nicht zufrieden. Schreibe ich genug? Investiere ich genug Zeit? Nehme ich den Prozess ernst genug? Ich komme nicht daran vorbei, mich ständig mit Autoren zu vergleichen, die auf einem ganz anderen Level sind. Ich nenne mich nicht einmal Autor… der Gedanke allein lässt Unbehagen in mir aufkommen. Und doch ist das das ultimative Ziel, oder?
Meine Geschichte zu Papier bringen, sie vom Anfang bishin zum Ende erzählen und mir damit selbst beweisen, dass ich es kann, das ist mein Plan gewesen, an dem ich auch jetzt festhalte. Wieso also stelle ich mich mir selbst in den Weg? Letztendlich bin ich es, der es mir schwer macht. Ich kann es mir selbst nur schwer erklären. Heute habe ich noch nicht an der Geschichte gearbeitet, nehme es mir aber fest vor, nur heißt das noch lange nicht, dass es auch wirklich passiert. Will ich es vielleicht nicht genug?
Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht mit einem schlechten Gewissen kämpfe. Selbst wenn ich geschrieben habe, ich bin nur selten mit der Anzahl der Worte zufrieden oder mit der Art, wie ich geschrieben habe. Ist das normal oder bin ich besonders hart mit mir? So viele Fragen und keine Antworten. Das ist das schlimmste, an diesem gesamten Prozess. Ich kenne niemanden, der auch schreibt, der durch eine ähnliche Situation geht oder gegangen ist und mit mir Gedanken und Erfahrungen austauschen kann. Deswegen lege ich das aller hier ab. Vielleicht hilft es ja, es einmal heruntergeschrieben zu haben…