Meilensteine

Ich habe einige Meilensteine erreicht, was ich viel zu schnell ausgeblendet habe, da noch weitere bestehen und ich keine Zeit verlieren wollte. Aber es ist wichtig, auch auf das zurückzuschauen, was man geschafft hat. Das versuche ich jetzt.

Seit ich mit meiner “neuen Outline” arbeite, funktioniert das Schreiben wieder besser. Es gibt immer noch Momente, in denen es langsamer geht, als sonst, die Worte nur schwer auf einem Blatt landen, aber das ist leider normal. Doch das neue Strukturieren hat mir Sicherheit gegeben, die immer noch alle Ängste in den Schatten stellt und mir hilft, weiterzuschreiben, egal wie unangenehm die nächste Szene werden könnte. Und was soll ich sagen, ich hatte 40k geschafft und ein paar Tage später 50k und das ist für mich ein immenser Erfolg. Es ist erschreckend, dass ich noch nicht mit dem erste Drittel fertig bin, da ich eigentlich 80k für die gesamte Geschichte angepeilt hatte. Jedes Mal, wenn ich mir vornehme, endlich das erste drittel abzuschließen, zieht es sich doch weiter in die Länge. Mir ist klar, dass ich deswegen sehr viel überarbeiten und umschreiben muss, sollte der erste Entwurf irgendwann vollendet sein. Aber das macht nichts, ich freue mich sogar darauf.

Was ich gelernt habe ist, dass ich etwas Struktur brauche. Ich habe mir daher auch vorgenommen, vor dem ersten Überarbeiten noch einmal eine Etage tiefer zu gehen, noch mehr definieren. Dazu gehört zum einen auch die Charakterbildung, denn ich weiß zwar, wie meine Protagonisten sein sollen, in meinem jetzigen Schreibakt konzentriere ich mich aber vor allem auf die Story und den Weg zum Ziel. Ich freue mich schon darauf, kleine Biografien zu den verschiedenen Charakteren zu schreiben, sei es nun Äußerliches oder wichtige Charaktereigenschaften, beides lässt mich voller Vorfreude auf das blicken, was noch kommen wird. Es ist interessant zu sehen, dass das, was einem in anderen Projekten sehr wichtig war, jetzt nur zweitrangig ist. Zuvor hatte ich Stunden auf Pinterest verbracht und nach inspirierenden Bildern gesucht, um mir die Menschen besser vorstellen zu können und jetzt sehe ich sie zwar vor mir, aber eher verschwommen, noch nicht genau definiert. Das ist so aufregend!

Ich will nicht lügen. Es ist nicht alles perfekt und ich habe zwei Tage hinter mir, an denen ich nicht geschrieben habe, einfach weil das Leben zu viel Zeit geraubt hat und ich am Ende eines anstrengenden Tages auch einfach mal nichts tun möchte. Und mein schlechtes Gewissen schreit mich durchgehend an, noch habe ich nicht gelernt, es nicht als Versagen einzustufen. Daran arbeite ich noch. Es ist wichtig, das Schreiben als Leidenschaft zu sehen, als das wichtigste Hobby, das mir einen Ausweg aus der Realität bietet. Aber eben nur, wenn ich einen Ausweg brauche. Ich glaube tatsächlich, dass mir diese Website dabei hilft, den Spaß am Schreiben aufrecht zu erhalten. Es ist so wichtig, einen Ort zu haben, an dem man alles herauslassen kann. Und gerade ist diese Seite hier mein Kummerkasten, was Schreiben angeht. Ich kann es nur empfehlen!