Happy New Year, das neue Jahr hat begonnen, mit strahlend blauem Himmel und Sonnenstrahlen, die den Frost vom Auto geschmolzen haben. Die Stimmung ist gut, die Vorfreude auf das was kommt so groß wie schon lange nicht mehr.
Wenn ich auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicke kommt in mir ein gemischtes Gefühl auf. Meilensteine wurden erreicht, mit denen ich zu Beginn des Jahres nicht gerechnet hatte. Von Reisen in die Berge, meinem ersten Langstreckenflug alleine, einem Besuch ins Lieblingsland bishin zum erstmaligen alleine Leben in London, ich habe so viel sehen und erfahren dürfen wie nie zuvor. Und dennoch liegt auf all diesen Erlebnissen ein Schatten, der sich nicht ignorieren lässt. Mein Mantra war immer, dass jedes vergangene Jahr das bisher beste war. Dieses Mal schaue ich das erste Mal zurück und stelle fest – mein mentales Wohlbefinden war eine Herausforderung.
Es ist nicht so, dass ich unglücklich oder unzufrieden war, ich wurde nur von Sorgen verfolgt, die ich nicht einfach so ausblenden konnte. Es gab Wochen, da wusste ich nicht mehr wohin mit mir und die ständigen Gedanken, dass es doch keinen Grund für diesen Zustand gibt, haben es nicht gerade einfacher gemacht. Mir ist es schwer gefallen, diese Zustände hinzunehmen, stattdessen hat sich mein schlechtes Gewissen gemeldet und noch mehr Druck aufgebaut. Das Jahr war gut, aber ich kann nicht laut genug sagen dass ich froh bin, dass es vorbei ist.
Ich weiß nicht ob es das typische Neujahr–Gefühl ist oder doch eine innere Umstellung, aber jetzt in diesem Moment bin ich zuversichtlich. Es ist ok, dass nicht alles perfekt war, dass meine negativen Stimmungen und Gedanken nicht zu den außergewöhnlichen und beeindruckenden Möglichkeiten gepasst haben, die mir geboten wurden… so läuft es manchmal im Leben. Was man sich immer wieder ins Gedächtnis rufen muss ist, dass man das Licht nur dann bewusst wahrnehmen kann, wenn man das Dunkle erlebt hat.
Vorsätze für 2020 habe ich mir nicht gesteckt, ich weiß jetzt schon, dass einiges auf mich zukommen wird. Woran ich aber arbeiten möchte ist eine positive Einstellung, das hat in der Vergangenheit zu oft gefehlt. Und so merkwürdig es auch klingt, wenn man sich immer wieder sagt, dass das Leben gut ist und einem unzählige Türen offenstehen, wirkt es sich früher oder später auch auf den Gefühlszustand aus, eine innere Motivation wird geweckt, die einem Leben, Mut und Lust auf mehr einhaucht. An diesem Gedanken halte ich fest. Haben das nicht schon viele Menschen vor mir gesagt? Sobald etwas zur Gewohnheit wird, geht es fast wie von selbst. Und bisher hat noch niemand widerlegt, dass ein positives Mindset nicht auch zur Gewohnheit werden kann…