• Oktober. So golden.

    Der wunderbare, goldene Oktober neigt sich dem Ende und der Monat November fühlt sich fast greifbarer an. In den letzten Tagen habe ich viel über einen möglichen Beitrag nachgedacht, viele Gedanken dazu schwirrten in meinem Kopf. Es fühlte sich fast an wie in einer Sommernacht, in der Mosquitos meinen Geruch wahrgenommen haben und nicht mehr von mir ablassen können, ein ständiges Sausen um die Ohren. So erging es mir. Und in Gedanken habe ich geschrieben, und überlegt, und überarbeitet. Und nun sitze ich hier und wringe mit den Worten, die auf dem Monitor nie so schön und blumig wirken, wie in meinem Kopf. All die grandiosen Metaphern sind passé und zurück bleibt ein etwas stumpfes Ich. Doch lasst es mich versuchen.

    Es ist zu früh, um das Jahr revue passieren zu lassen. Das Jahresende ist noch nicht ganz eine Armlänge entfernt, etwas Zeit bleibt noch. Der Neujahrssekt befindet sich auch noch im Supermarkt um die Ecke. Wieso also schon über etwas reden, was noch gar nicht passiert oder abgeschlossen ist? Und doch fühlt es sich jetzt gerade in diesem Moment nach dem richtigen Zeitpunkt an. Vielleicht, weil dieses Jahr so voll mit Lektionen war, dass es für mehr als nur ein Jahr reicht. Vielleicht platze ich, wenn ich es nicht jetzt niederschreibe. Vielleicht schaffe ich es aber auch nur heute, wirklich nur heute, in Worte zu fassen, was mich schon lange bewegt. Ich muss meinen Kokon loswerden.

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  • 04032022

    Nun ist es wohl soweit. Um mich herum sind alle schwanger. Meine beste Freundin, meine Freundin die mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand, meine frühere Kommilitonin, mein Cousine und meine Kindergartenfreundin. Alle bekommen sie Babies, geben ihr Erbgut weiter und gehen einen neuen Abschnitt in ihren Leben an. Und hier sitze ich nun, auf dem Fußboden in meinem früheren Spielzimmer bei meinen Eltern, müde von einer anstrengenden Arbeitswoche und inmitten einer Quarter Life Crisis (oder ist es schon eine Midlife Crisis?!). Ich bin an einem Tiefpunkt angekommen und kein Wegweiser ist in Sicht, der mir die richtige Richtung anzeigt. Alle anderen haben einen Plan.

    So wirkt es zumindest. Allesamt Wunschkinder. Das setzt einen gewissen Plan voraus. Zumindest einen Gedanken, der in die Tat umgesetzt wurde, sonst gäbe es jetzt keine Ungeborenen in den Bäuchen meiner Vertrauten.

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  • 30012022

    Mein Notizbuch war mein treuster Begleiter. Egal wo ich hinging, es klemmte unter meinem Arm oder war in meinem Jutebeutel verstaut. Jede Seite wurde zu einem Souvenir kleiner Momente und Situationen. Freunde verewigten sich auf Doppelseiten, malten, schrieben oder kritzelten Mementos, die mir heute noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Damals war es immer grün. Wir nannten es Das Grüne Buch. Wirklich.

    Über die Jahre sammelten sich Notizbücher über Notizbücher in Farben des Regenbogens an, Bildnisse vergangener Jahre. Das Leben einer jungen Erwachsenen. Jemandem, der auf der Suche war. Nach Liebe, Lebensfreude, Abenteuer und dem Sinn. Wenn ich auf mein junges Ich zurückblicke wird mir schwer ums Herz. Vielleicht ist es der normale Lauf der Dinge, Melancholie gehört eben dazu. Damals war alles anders. Damals war ich anders.

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